30 Jahre Frauenhaus Gotha: Wanderausstellung „rosaRot“ in der Stadtbibliothek “Heinrich Heine“
Am Donnerstag, dem 29.09.2022 um 11.00 Uhr wird die Ausstellung „rosaRot“ anlässlich des dreißigjährigen Bestehens des Frauenhauses Gotha in der Stadtbibliothek Heinrich-Heine in Gotha eröffnet. Sie kann bis zum 14.10.2022 kostenfrei zu den Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden.
Die Wanderausstellung wurde 2016 vom Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. konzipiert und wird seitdem in der ganzen Bundesrepublik gezeigt.
Was ist rosaROT- Kampagne gegen häusliche Gewalt?
Der Blick auf das Thema häusliche Gewalt ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Blick durch die rosarote Brille. “Das geht mich nichts an” und “Was kann ich schon tun?” sind allseits bekannte Kommentare, welche in der Ausstellung in 18 Bannern hinterfragt und aufgelöst werden. Sie bietet Gelegenheit, einen Blick in eine vielschichtige Welt zu werfen, die mittlerweile jede vierte Frau in Deutschland erlebt. Und sie zeigt auf, dass wir doch etwas tun können, wenn wir es verstehen.
Auf jedem der 18 Banner sind außerdem QR-Codes angebracht, über die (nicht nur) Blinde und Sehbehinderte die Möglichkeit erhalten, sich die Inhalte der Ausstellung auch vorsprechen zu lassen. Prominente Schauspieler*innen aus deutschen Kriminalfilmen und bekannte Sportlerinnen aus dem Land Brandenburg (Sabine Postel, Schauspielerin; Sandra-Köppen-Zuckschwerdt, ehemalige deutsche Judoka und Sumōkämpferin; Rita Russek, Schauspielerin; Alwara Höfels, Schauspielerin; Birgit Fischer, ehemalige deutsche Kanutin; Klaus J. Behrendt, Schauspieler; Marie Gruber, Schauspielerin; Caroline Peters, Schauspielerin; Arved Birnbaum, Schauspieler) leihen hierfür ihre Stimmen. Dadurch erleben der oder die Besucher*innen ganz nah über die Sinne verschiedene Lebenssituationen von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen.
Die Ausstellung ist eine weitere, jedoch völlig neue Möglichkeit dem Betrachter bzw. der Betrachterin die Hintergründe von häuslicher Gewalt zu verdeutlichen. Es werden Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten angeboten, welche zur Beendigung einer Gewaltsituation und zur Prävention der Entstehung von Gewalt beitragen.
Das Frauenhaus Gotha
Eine der Institutionen in Gotha, die sofortige Hilfe bei häuslicher Gewalt anbieten, ist das Frauenhaus, das 1992 mit Unterstützung des Landkreises, der Stadtverwaltung Gotha und in Trägerschaft vom Verein „Für Frauen und Kinder in Not e.v.“ eröffnet wurde. Von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder haben hier einen sicheren Ort um Hilfe, Schutz und Beratung zu bekommen. Damit eine Aufnahme rund um die Uhr möglich ist, sind die Mitarbeiterinnen neben der Büronummer auch über eine Notrufnummer (0171/172 1441) erreichbar. Das Frauenhaus verfügt über insgesamt 5 Familienplätze, um 5 Frauen und 7 Kindern eine Unterkunft zu geben. In den vergangenen 30 Jahren hat das Frauenhaus 1069 Frauen mit 1165 Kindern aufgenommen und unterstützt.
Darüber hinaus bieten die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses auch die Möglichkeit einer Beratung ohne Frauenhausaufenthalt. Dazu findet jeden Dienstag von 14 – 16 Uhr eine offene Sprechstunde in Club „Galletti“, Jüdenstraße 44 in Gotha statt, kann aber auch für andere Zeiten unter der Büronummer 03621/403209 vereinbart werden.